Die Steigemühle findet ihre erste Erwähnung in den Erbbüchern des Amtes
Schlieben von 1516.
Der Name Steigemühle geht vermutlich auf den "heiligen Steig" zurück, einem Pilgerweg der vor
über 1000 Jahren, von der Wallburg bei Malitschkendorf zu einer Kultstätte auf dem Martinsberg,
am heutigen Mühlenstandort vorbeiführte.
Viele spannende Geschichten begleiteten die Mühle durch die Jahrhunderte. So diente das 1780
erbaute Wohnhaus verschiedenen Müllersfamilien mit ihren Knechten und Mägden als Zuhause.
In der Kriegs- und Nachkriegszeit, diente es als russische Kommandantur, Schwarzmarkt und
Schmugglerquartier.
Im Jahre 1907 kam es zu einem verheerenden Brand, bei dem das ganze Mühlengebäude zerstört
wurde. In den Folgejahren baute der junge Müller Franz Mussi das Gebäude wieder auf, bevor er
bei einem Pferdeunfall ums Leben kam.
Bis in das Jahr 1963 wurde in der Mühle Getreide und Öl gemahlen. Nach dem Ende
der DDR wurden die durch die LPG genutzten Gebäude, an die Familie Mussi zurückübertragen.
Das heutige Gebäudeensemble spiegelt diese wechselhafte Geschichte in all ihren Facetten wider.
So ist das wild- romantische Anwesen eine bunte Mischung aus unsaniertem historischem Charme,
schrulligem DDR-Schick und kraftvollem Naturplatz.
Die Steigemühle heute
2011 erwarben Alexandra und Armin Sommer die Steigemühle. Ihr Wunsch war es, einen natürlichen Ort
zu schaffen, der Menschen Raum für persönliches Wachstum gibt.
So entstand das Steigemühlen-Projekt.
Die kommenden Jahre galten der Entwicklung und Sanierung und dem Schaffen von räumlichen
Möglichkeiten für dieses Vorhaben.
Es bildete sich eine lockere Gemeinschaft, die diesen Ort bereicherte und immer weiterwachsen ließ.
Viele wunderbare Menschen haben dazu beigetragen, diesem Platz Leben einzuhauchen und gemeinsam
zu forschen, zu wachsen und zu gestalten.
Die Bandbreite der Aktivitäten war dabei weit gefächert.
2017 gründeten Alexandra und Armin die Steigemühlen-Stiftung, mit der Intention diesem Projekt einen
gemeinnützigen Status zu verleihen. Das britische Stiftungsmodell, wurde jedoch durch den Brexit hinfällig und gab ihnen die Option, diese Struktur neu zu überdenken.
2020 entschlossen sie sich dann, die Steigemühle ganz in eigene Regie zu nehmen, um die ursprüngliche
Intention des Ortes wieder zu stärken.
Ihr tiefer Wunsch ist es, persönliche Entwicklung und Wachstum jeden einzelnen Tag aktiv zu leben.
Hierfür arbeiten, wirken, leben und lieben sie an diesem besonderen Ort.
Menschen die diesen Ort erfahren, sind oft berührt von seiner natürlich- erdenden Einfachheit und
seiner Kraft.
Zeit in der Steigemühle ist Seelenzeit und spannende Selbsterforschung zugleich.